Naturimkerei
Naturimkerei
 
Naturimkerei

Naturimkerei

Was bedeutet diese Bezeichnung für uns?

Wir halten momentan eine (fast) reine Korbimkerei. Doch auch wir dürfen immer wieder neue Umstände und Veränderungen erfahren.
Gegenüber meinen Jugendjahren, in welchen ich als Lehrgeselle, über einige Jahre bei einem alten Toggenburger Korbimker das Korbimkern erlernen durfte, hat sich viel verändert;
Umstände welche die Korbimkerei nicht einfacher machen, sondern auch viele Nachteile mit sich bringen. Trotz unserem unerschütterlichen Enthusiasmus, sind auch wir selbst auf der Suche nach guten Alternativen. Die Körbe aber werden bleiben, weil es einfach mehr Spass macht. Definitiv.

Die Korbimkerei (und unsere Alternativ-Imkerei) beherbergt einen weiteren sehr grossen Vorteil: Zwar ist die Arbeit etwas höher als bei der klassischen Imkerei, der Honigertrag vielleicht ein wenig geringer als in der klassischen Imkerei - aber das Hauptthema der klassischen Imkers, die Varroa - ist bei uns fast zu vernachlässigen. Naturgemäss werden die Varroas automatisch immer wieder auf natürlichen Wegen reduziert oder gar komplett entfernt, spätestens bei der Honigernte gehen alle Milben verloren.

Wenn jemand zu Dir sagt, das geht nicht.
Denke daran.
Es sind seine Grenzen, nicht Deine.

Egal welche Bienenbehausungen wir (be-)nutzen, beim Halten unserer Bienen und bei der Entnahme des Honigs handeln wir weitgehenst nach anthroposophischen Aspekten. Nur so haben wir eine Chance für gesunde Bienen-Völker, ohne tierquälerische Säure-Eingriffe, welche die Völker extrem schwächen und genau das Gegenteil vom gewünschten Effekt anrichten.

Unsere Beutesysteme

Nebst den Bienenkörben aus eigener Manufaktur, benutzen wir auch 2 Dadant-Kästen, welche aber derart abgeändert wurden, dass fast nichts mehr dem Original entspricht. Alles was Feuchtigkeit anzieht haben wir entfernt und durch natürliche Materialien ersetzt. Bis jetzt haben wir mit diesen Bienen Erfolg. Sogar die Varroa haben wir in diesen modifizierten Beutesystemen im Griff - auf natürliche Art und Weise.

Jünger wird man auch nicht und die Körbe haben wirklich oftmals ihr Gewicht. So haben wir uns entschieden, zusätzlich noch die rückenfreundlichen Golzbeuten zu beschaffen. Etwa 6 Magazine müssen für den Anfang reichen. Zusammen mit den 2 Dadants und den Körben, haben wir Behausungen genug um eine gute Imkerei aufzubauen.
Bei uns zählt das Lebewesen voraus, dann Qualität und keinesfalls Quantität.
 

Worte sind Taten - Worte haben ihre Bedeutung

Bei HOBOS liest es sich folgendes:

»Unsere westliche Honigbiene ist ein Waldinsekt. In diesem Lebensraum bewohnt sie als Wildtier hohle Bäume und lebt somit in einer Umgebung, mit der die künstlichen Behausungen bei imkerlicher Haltung nur noch sehr wenig gemeinsam haben.«

Wortherkunft und Bedeutung zu Imker

Bienenzüchter ♦ zu Imme »Biene«, aus dem spätmittelhochdeutschen imme, imbe »Biene«, und -ker: mittelniederdeutsch kar = Korb (-ker ev. auch Kerl, Mann)
der Imker wäre demnach ein »Bienenmann«, d. h. jmd., der sich mit Bienen beschäftigt

...und nicht industriell Honig produziert.

Ein Bienenvolk ist nicht dazu da um unseren Honig zu sichern, sondern ist ein wichtiger Teil unseres gesamten Ökosystems, mit dem Recht, sich im Rahmen der Bienenhaltung ihren natürlichen Bedürfnissen und Ansprüchen entsprechend bestmöglich entwickeln zu dürfen.
Die Entnahme von etwas Honig ist nur das Dankeschön meiner Bienen an unsere liebevolle Pflege.

Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb

Als Imker liegt mir sehr viel daran, dass die Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb gefördert wird. Nur schon die Zeiten in welchen gemäht wird, ist für den Fortbestand der Bienen von immenser Wichtigkeit. Es wäre wünschenswert, wenn konventionelle Landwirte mehr auf die Natur achten würden. Bei IP Suisse, resp FiBL ist ein Praxis-Handbuch verfügbar. Download (Alternativ auch hier).

schlaumaehen.ch

Körbe

KorbimkereiDie Korbimkerei ist ja eine reine Schwarmimkerei (eigentlich heisst 'Imkern' immer Schwärmen lassen, doch leider schneiden oder stutzen viele Imker den Königinnen ihre Flügel um das Schwärmen zu verhindern oder wenden andere technische Hilfsmittel an, um das Schwärmen zu verhindern. Das ist aus unserer Sicht nicht Tiergerecht.). Das heisst, dass die Bienen immer wieder, auf natürliche Weise, neue Schwärme nachziehen aus welchen man dann neue Völker bilden kann.
Wir halten in denen (meist) eine alte Landrasse, die dunkle Biene. Begattete Königinnen müssen wohl oder übel jeweils dazugekauft werden, damit die Rassen sicher erhalten kann, denn eine Königin im Korb zu finden grenzt eher an Zufall. So sind manchmal die Völker bei uns nicht immer wirklich Rassenrein - aber das passt auch.
Der grosse Vorteil aber; Die Bienen haben ein Zuhause, welches ihrer Ur-Umgebung am nächsten kommt - und sie finden da drin ein sehr ausgewogenes und gesundes Klima. Schädlinge haben in einem Korb nur eine geringe Chance.

Bienenkörbe kann man noch kaufen, sind aber meist von minderer Qualität, oder sind schlichtweg untauglich für eine Bienenhaltung. Wir stellen unsere Körbe selber her. So sind wir ungebunden und können Formen, Grössen, Fluglöcher und Material selbst bestimmen.

Ein guter Bienenkorb für ein Wirtschaftsvolk sollte zwischen 20-30 liter Inhalt verfügen. Das heisst, der Innenraum hat einen Durchmesser von cirka 30 cm und eine Höhe von cirka 35 cm. Die Materialstärke des straff (!) gebundenen Korbes sollte bei einem Strohkorb mindestens 5 cm betragen. Alles andere ist nicht Tiergerecht.
(beachte auch unsere Korbflechterei, Kurse und Verkauf welche wir gerne anbieten ... ).

Mittelalterlicher Bienenkorb

Ein Bienen-Lehmhaus soll entstehen Im frühen Mittelalter wurden Bienenbehausungen (nebst der Zeidlerei), unter anderem aus geflochtenen Weidekörben hergestellt. Waren sie zum sammeln von Obst und Gemüse zu marode, konnte man noch eine gute Behausung für die Bienen herstellen.

Genau dieses Projekt wollen wir im Herbst 2020 starten um einen Schwarm ab Frühjahr 2021 darin zu beherbergen. Dazu haben wir einen unbehandelten, handgeflochteten Weidekorb (40 oben / 25 unten / 30 hoch = ca 26 lt) sowie gutes Lehmmaterial besorgt.

Vermutlich wird eine Art Allemanischer Rumpf (oder Glockenkorb) geben. Mit einem Anflugloch im untenliegenden Brett ... oder so.

Nachdem ich aber den Korb eingestrichen habe und verstärkt mit Lehm, musste ich feststellen, dass die Mannen von damals wohl über mehr Muskulatur verfügten als Unsereiner.

CO2 - ein politisches Reizthema.
Aber, das CO2 in unserer Atmosphäre ist extrem wichtig für das Leben, wenn nicht sogar die Lebensgrundlage selbst. Es gibt natürlich eine Obergrenze dazu, aber die ist wirklich, wirklich hoch, bis die Luft wirklich so stark eingesäuert ist, dass wir darin nicht mehr leben könnten.

CO2 beträgt in unserer Luft derzeitg (seit Messbegin cirka 1850) um die 0,04%. CO2 ist auch für die Erdwärme zuständig - und die brauchen wir, damit Pflanzen gut gedeihen. In einem guten gemässigten Klima wachsen Pflanzen besser, artenreicher und voller, als in einem kalten Klima.

Nun zu den Weidenkörben aus geflochtenen Weidenholz in der Basis. Im heutigen Klima sind die schlicht zu dünn. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass im Winter, Bienen in zu dünnem Material schlichtweg nicht überleben können. Sie erfrieren und haben auch zuwenig Nahrung. Da sie versuchen das Innere warm zu halten, steigt der Kalorienbedarf und sie benötigen mehr Futter, welches eben dann zu Neige geht.

Die ´Kleine Eiszeit´, um die Mitte des 15. Jahrhunderts, dürfte vermutlich eine Wende gewesen sein. Der mittelalterliche Korb dürfte zu dieser Zeit durch stabilere Strohkörbe ersetzt worden sein in welchem die Bienen ein besseres Klima finden konnten und weniger erfroren als im Weidekorb.
Bilder mit den tief verschneiten Landschaften könnten auf schneereiche Winterzeiten hindeuten. Schnee isoliert. Wir aber haben heute nur noch kalt ohne Schnee. Zudem denke ich auch, dass die schneereichen Tage sicherlich auch gezählt waren und der Rest des Winters eher mild verlief.

Alles in Allem - das CO2 dürfte den Insekten und Natur zuliebe sogar eher wieder etwas ansteigen. Sogar die heute praktizierte Korbimkerei ist wirklich nicht einfach. Nebst Umweltgiften (durch den Menschen produziert) kommt noch das allgemeine eher kühle Klima dazu, was die Korbimkerei im Gesamten ziemlich schwierig macht.

Den Korb auf die Strasse kleben, wäre ja wohl kontraproduktiv *Augenzwinker*

Jedenfalls verfolge ich dieses Projekt in dieser Form nicht mehr weiter. Es gibt höchstens ein Ausstellungskorb. Mehr denn auch nicht.

 

Apis mellifera mellifera Nigra

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